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Laser vs. Nadelprägen: So wählen Sie das passende Verfahren

In der Industrie sind dauerhafte und gut lesbare Markierungen essenziell – sei es zur Rückverfolgbarkeit von Bauteilen, zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften oder zur Qualitätssicherung. Zwei der am häufigsten eingesetzten Verfahren zur Direktmarkierung sind die Laserbeschriftung und das Nadelprägen. Beide Technologien bieten zuverlässige Kennzeichnungslösungen, unterscheiden sich jedoch in ihrer Funktionsweise, ihren Vorteilen und ihren idealen Anwendungsbereichen.

Unterschiedliche Technologien für unterschiedliche Anforderungen: Präzision vs. Widerstandsfähigkeit

Während die Laserbeschriftung ein berührungsloses Verfahren ist, das mit einem hochpräzisen Laserstrahl arbeitet, erzeugt das Nadelprägen mechanische Vertiefungen im Material durch eine oszillierende Nadel. Beide Methoden haben ihre Daseinsberechtigung und kommen je nach Anforderungen zum Einsatz – von der filigranen, kontrastreichen Markierung bis hin zur extrem widerstandsfähigen Tiefenprägung.

Funktionsweise im Detail: Wie Beschriftungslaser und Nadelpräger arbeiten

Bevor wir die Vorteile und Anwendungen von Laserbeschriftung und Nadelprägen vergleichen, lohnt sich ein Blick auf die Funktionsweise beider Verfahren. Beide Methoden dienen der dauerhaften Markierung von Materialien, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrer Technik und den resultierenden Markierungen.

LaserbeschriftenNadelprägen
  • Berührungsloses Verfahren
  • Hohe Präzision und Flexibilität
  • Kontrastreiche, oft fälschungssichere Markierungen
  • Extrem widerstandsfähige und tiefe Markierung
  • Sehr gut lesbar, auch bei starker Abnutzung oder Oberflächenbehandlung (z.B. Lackierung, Verzinkung)
  • Geeignet für raue Industrieumgebungen

Laserbeschriftung: Präzise Markierungen durch gezielte Materialveränderung

Bei der Laserbeschriftung wird ein hochenergetischer Laserstrahl auf die Materialoberfläche fokussiert. Die Wechselwirkung des Lasers mit dem Material führt zu physikalischen oder chemischen Veränderungen, wodurch eine dauerhafte Markierung entsteht. Je nach Material und Laserart gibt es verschiedene Verfahren:

  • Anlassbeschriftung (z. B. auf Edelstahl): Farbumschlag durch lokale Wärmebehandlung
  • Lasergravur: Materialabtrag durch Verdampfung oder Schmelzen
  • Abtrag (z. B. auf lackierten oder eloxierten Oberflächen): Entfernung der Deckschicht für Kontrasteffekte
  • Schaumbildung (z. B. auf Kunststoffen): Aufschäumen des Materials für eine erhabene, helle Markierung

Laserbeschriftung

Nadelprägen: Robuste Markierung durch mechanische Prägetechnik

Nadelprägen ist ein mechanisches Verfahren, bei dem eine oszillierende Hartmetallnadel mit hoher Geschwindigkeit auf das Material schlägt. Dadurch entstehen kleine Vertiefungen, die zusammen ein Zeichen, eine Nummer oder einen Code bilden. Je nach Anforderung kann die Prägung tief oder flach sein.

Nadelprägen

Laserbeschriftung vs. Nadelprägen: Stärken im direkten Vergleich

Beide Markierungstechnologien – Laserbeschriftung und Nadelprägen – bieten unterschiedliche Vorteile, die sie in spezifischen Anwendungen besonders attraktiv machen. Im Folgenden vergleichen wir die beiden Verfahren in verschiedenen Aspekten, um herauszufinden, wann welches Verfahren am besten zur Anwendung kommt.

 LaserbeschriftungNadelprägen
Haltbarkeit und Beständigkeit++++
Materialvielfalt und Anpassungsfähigkeit+++
Geschwindigkeit und Effizienz+++
Lesbarkeit und Rückverfolgbarkeit+++
Kosten und Wartung+++
Markierung vor einer Oberflächenbehandlung (z.B. Lackeriung, Verzinkung)+++

Haltbarkeit und Beständigkeit

  • Laserbeschriftungen sind sehr widerstandsfähig gegenüber Abrieb, Chemikalien, UV-Strahlung und hohen Temperaturen. Die Markierung wird nicht abnutzt oder verblasst, was eine langlebige Rückverfolgbarkeit gewährleistet.
  • Die tiefen Markierungen vom Nadelprägen bleiben selbst bei intensiver mechanischer Beanspruchung oder in extremen Umgebungen (Korrosion, Öl oder Schmutz) gut lesbar.

Materialvielfalt und Anpassungsfähigkeit

  • Lasertechnologie hat eine breite Materialvielfalt im Portfolio. Sie kann sowohl auf metallischen als auch nicht-metallischen Materialien wie Kunststoffen, Glas oder sogar organischen Stoffen wie Holz und Leder eingesetzt werden.
  • Das Nadelprägen eignet sich besonders gut für harte und robuste Materialien. Es kann auf starken Metallen und sogar harten Legierungen angewendet werden, bei denen der Laser unter Umständen Schwierigkeiten haben könnte, eine präzise Markierung zu erzeugen. Zudem ist das Nadelprägen auf Materialien mit unregelmässigen oder rauen Oberflächen gut geeignet, da es mechanisch arbeitet und so auch auf schwer zu bearbeitenden Stellen effektive Ergebnisse liefert.

Geschwindigkeit und Effizienz

  • Beschriftungslaser arbeiten berührungslos und sehr schnell. In der Massenproduktion kann der Laser kontinuierlich arbeiten und eine hohe Markierungsdichte erzielen.
  • Nadelpräger arbeiten etwas langsamer, da der mechanische Schlag der Nadel mehr Zeit benötigt, um eine tiefere Markierung zu erzeugen. Es eignet sich jedoch besonders in Einzelfertigung oder bei kleineren Produktionsmengen, wenn eine sehr robuste und dauerhafte Markierung gewünscht wird. Auch hier kommt es auf das jeweilige Material an – auf weichen Oberflächen kann das Nadelprägen schneller arbeiten als auf harten Materialien.

Lesbarkeit und Rückverfolgbarkeit

  • Lasermarkierungen sind sehr präzise und bieten hervorragende Lesbarkeit mit hoher Auflösung. Sie eignen sich besonders für die Erstellung von QR-Codes, Barcodes oder Seriennummern, die auch bei kleinsten Grössen und auf schwierigen Oberflächen problemlos lesbar bleiben. Dies macht die Laserbeschriftung ideal für den Bereich der Rückverfolgbarkeit, wo präzise und dauerhaft lesbare Markierungen gefordert sind.
  • Nadelmarkierungen sind ebenfalls gut lesbar, jedoch bieten sie in der Regel nicht die gleiche Feinauflösung wie Lasermarkierungen. Ihre Stärke liegt vielmehr in der Langlebigkeit der Markierung, besonders in extremen Bedingungen. Sie eignen sich besonders in der Schwerindustrie, wo tiefere Markierungen erforderlich sind, die selbst bei starker Abnutzung nicht verblassen.

Kosten und Wartung

  • Der Anschaffungspreis von Lasermarkierern ist in der Regel höher als der von Nadelprägern, was sie in kleineren Unternehmen zunächst weniger attraktiv macht. Die Geräte benötigen allerdings relativ wenig Wartung und sind auf lange Sicht sehr kosteneffizient. Die Betriebskosten sind daher relativ niedrig, besonders wenn sie in grossen Serien eingesetzt werden.
  • Nadelprägen ist oft mit geringeren Anschaffungskosten verbunden. Die Technik erfordert jedoch regelmässige Wartung der Nadel und der Mechanik, was zu etwas höheren laufenden Kosten führen kann. Besonders bei hoher Beanspruchung oder auf härteren Materialien kann es notwendig sein, die Nadel regelmässig auszutauschen oder die Geräte nachzujustieren.

Markierung vor einer Oberflächenbehandlung (z.B. Lackierung, Verzinkung)

Bei Werkstücken die vor einer OberfLächenbehandlung wie Lackierung oder Verzinkung markiert werden sollen, sind graundsätzlich Laserbeschriftung und Nadelprägung möglich, mit konventinellen Geräten wird die Beschriftungszeit mit Laser aber viel höher ausfallen.

Insgesamt bieten sowohl die Laserbeschriftung als auch das Nadelprägen bedeutende Vorteile, abhängig von den spezifischen Anforderungen der Anwendung. Die Wahl des richtigen Verfahrens hängt von Faktoren wie Materialart, Haltbarkeit, Produktionsgeschwindigkeit und Kosten ab.

Unsere Produkte

AxNum bietet Beschriftungslaser für automatisierte Prozesse und Lasermarkierstationen für diverse Anwendungen. Nadelpräger sind als portable, stationäre oder integrierbare Lösungen verfügbar.

Ihr Ansprechpartner

Jérôme Benoit
Produktmanagement

Jérôme Benoit

Produktmanager

Zuständigkeits-Bereiche:
BESCHRIFTUNGS-LASER, NADELPRÄGER & RITZMARKIERER